Mittelpudel

Der Pudel ist eine der ältesten Hunderassen der Welt.
Und bereits um die Mitte des 18. Jahrhunderts herum wurden zwei Größen, der „große Budel“ und der kleinere „spanische“ Budel beschrieben.
Der große Budel „habe einen besonderen Trieb ins Wasser zu gehen, verstehe seinen Menschen durch Beobachtung und sei zu allerlei Künsten aufgelegt“ …eine sehr treffende Beschreibung unserer Hunde.
Der „Große“ war die etwa kniehohe Variante und wurde für verschiedene Verwendungszwecke in zwei Richtungen gezüchtet – den Großpudel wie wir ihn heute kennen und den Kleinpudel – beide sind aus diesem, meist jagdlich verwendeten, Urpudel entstanden.
Die Zwergpudel entstanden durch Einkreuzung anderer kleiner Rassen aber das soll hier nicht interessieren.
In den letzten ca. 150 Jahren wurde der Pudel  mehr und mehr als Begleithund selektiert und auf Freundlichkeit und Familientauglichkeit gezüchtet. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Rassen, die heute als „ideale Familienhunde“ propagiert werden, deren Auslese durch die Jahrhunderte aber anderen Kriterien folgte.
Der Begleithund passt sich den Umständen seines Menschen an, während Hütehunde, Jagdhunde, Hirtenhunde und andere, für bestimmte Zwecke gezüchtete Rassen, die für sie passenden Umstände brauchen.
In den letzten Jahrzehnten der heutigen Zeit wurden die Großpudel allmählich immer größer ( 68 cm Schulterhöhe ist heute keine Seltenheit) und der Mittel(Klein)pudel zugunsten des Zwergpudels völlig vernachlässigt. So gibt es heute nur noch ganz wenige Kleinpudel, die diese Bezeichnung wirklich verdienen, dafür aber viele Kleinpudel, die daraus entstanden sind, dass man zu groß gewordene Zwergpudel miteinander verheiratet.
Hier findet sich ein ernster Kritikpunkt an den Zuchtvorschriften der Pudelvereine in VDH und FCI, denn ein Hund der einen Zentimeter „über’s Maß“ hinauswächst wird problemlos von Zwerg- auf Kleinpudel umgeschrieben, hingegen ist eine Verpaarung über die Größengrenzen hinaus strengstens verboten. Anstatt den Typus des Hundes zu bewerten, orientiert man sich an Zentimetern.
In den angelsächsischen Ländern (z.B. USA, England und Australien) ist das anders. Dort ist jeder Pudel über 15 Inch (38cm) ein „Standardpudel“ was die Meinung unterstreicht, dass die Standards eine Gruppe und die Zwerge eine andere Gruppe sind.
Mittelpudel ist die „alte“ Bezeichnung, die noch viele kennen und die damit genau den Hund beschreibt, den wir züchten wollen, mit viel Körper, kerniger Gesundheit und stressfreiem Wesen.
Der Mittelpudel ist der ideale Familienhund, ein Lebensgefährte, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Er ist ein verschmuster Allrounder und vereinigt alle Eigenschaften in sich, für die Pudel berühmt sind: Ihre Intelligenz ist legendär und ihre immer gute Laune macht sie zu einem „Hund für’s Herz“. Sie eignen sich hervorragend für alle Bereiche des Hundesports und ihre allergikerfreundliche Fellstruktur ermöglicht vielen Menschen trotz Tierhaarallergie das Leben mit einem Hund!
In den letzten Jahren steigt die Nachfrage nach kooperativen Hunden für die verschiedenen Bereiche vom Behindertenbegleithund bis zum Anfallswarnhund (für Diabetiker, Epileptiker usw.) stetig an. Der Pudel ist dafür hervorragend geeignet und die handliche Mittelgröße macht es leichter, den Hund überallhin mitzunehmen. Er kommt an den Lichtschalter, kann lernen, die Tür zu öffnen, legt die aufgehobenen Schlüssel seinem Rollifahrer in den Sitz und passt dennoch auf den Schoß, man kann ihn auf den Arm nehmen und er ist (fast) überall ein gern gesehener Gast.

Es braucht keine „Doodles“ der verschiedensten Variationen – wer will schon ein Überraschungspaket wenn er das tolle Original haben kann? Was wir brauchen, ist nur eine Imageänderung der anpassungsfähigsten und gelehrigsten Rasse der Welt.

Um unserem Ziel immer näher zu kommen,  ist es zwingend erforderlich, den Nachwuchs gut im Auge zu behalten und wir verkaufen unsere Hunde ausschließlich an Menschen die dieser „Beobachtung“ positiv gegenüber stehen oder sogar aktiv mitarbeiten. Denn nur in den erwachsenen Hunden können wir erkennen, wie sich eine Verpaarung wirklich vererbt, welche verdeckten Eigenschaften oder Veranlagungen mitgetragen werden und ob die Verpaarung dem erwünschten Ergebnis nahe kommt.

Diese Größentabelle veranschaulicht den Sonderstatus der „Kleinpudel“ auf dem Kontinent

Vergleich von Pudel-Größen bei einigen großen Vereinen

Größenbezeichnung FCI / VDH The Kennel Club (Groß-Britannien) Australian National Kennel Council American Kennel Club
Großpudel
(Standard, Grande)
45cm bis 60cm (+2 cm)
(18ins to 24ins)
über 38 cm (15 ins) 38 cm (15 ins) und mehr über 38 cm ( 15 ins)
Kleinpudel
(Medium, Moyen)
35cm bis 45cm (14ins to 18ins) Nicht vorhanden Nicht vorhanden Nicht vorhanden
Zwergpudel
(Miniature, Dwarf, Nain)
28cm bis 35cm (11ins to 14ins) 28cm bis 38cm (11ins to 15ins) 28cm bis unter 38cm (11ins to 15ins) über 25,4 cm bis 38 cm ( 10 ins bis 15ins)
Toy Pudel 24 cm bis 28 cm (11ins to 14ins) unter 28 cm (11 ins) unter 28 cm (11 ins) unter 25.4cm (10 ins)

ins = inches ( 2,54 cm)